Vortragsmanuskript nachlesen: Ulrichs Metaphysik der Kindheit
Prof. Dr. Eduard Fiedler hat am 26. November 2024 in München einen Vortrag gehalten über „Ferdinand Ulrichs trinitarische Metaphysik der Kindheit“. Wir freuen uns, das Vortragsmanuskript mit freundlicher Genehmigung des Autors auf der Website des Archivs veröffentlichen zu dürfen.
Was bedeutet es, ein Kind zu sein? Nur eine Phase in unserer psychosomatischen Entwicklung, die man vielleicht besser ganz weglassen sollte, weil sie unvollkommen und irrational ist, wie René Descartes, der Begründer der modernen Philosophie, meinte? Einer der wichtigsten deutschen katholischen Philosophen des 20. Jahrhunderts, Ferdinand Ulrich (1931-2020), plädierte dafür, die ganze menschliche Existenz nicht als Subjekt oder Dasein zu verstehen, sondern als Kind in der Relationalität der Gabe Gottes und der Elternliebe. Der Vortrag stellt seine trinitarische Metaphysik der Kindheit vor und berücksichtigt insbesondere deren dramatischen Charakter, der mit Ulrichs eigener, in Mähren verbrachter und durch die Vertreibung am Ende des Zweiten Weltkriegs unterbrochener Kindheit zusammenhängt.

Eduard Fiedler bei seinem Vortrag im Sudetendeutschen Haus in München, Quelle: Andrea Schwemmer