Lebensweg
Ferdinand Ulrich wurde 1931 in Odrau im damaligen Mähren geboren und wuchs als Heimatvertriebener in Mühldorf am Inn auf. 1956 wurde er an der Ludwig-Maximilian-Universität in München promoviert. Er hat sich 1958 an der Universität Salzburg habilitiert. Im selben Jahr heiratete Ulrich. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor. Ulrich lehrte zunächst an der Pädagogischen Hochschule Regensburg, die später in die Universität Regensburg integriert wurde, sowie an der Universität Salzburg und an der Hochschule für Philosophie der Jesuiten in Pullach (später München). 1996 wurde er emeritiert und lebte weiter in Regensburg. Er starb im Februar 2020, wenige Tage vor seinem 89. Geburtstag.
23. Februar 1931
geboren in Odrau/Odry (Tschechien)
1946
aus der Heimat in Fulnek (Tschechien) vertrieben
1950
Abitur an der Städt. Oberrealschule in Mühldorf am Inn
1950 - 1952
Studium der Philosophie, Psychologie, Pädagogik und Geschichte an der Philosophisch-theologischen Hochschule Freising
1952 / 1953
Studium wegen Krankheit unterbrochen
1953 - 1955
Studium der Philosophie, Psychologie und Fundamentaltheologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München
1954 / 1955
Erster (abgelehnter) Versuch einer Dissertation im Wintersemester „Sein und Wesen. Spekulative Entfaltung einer anthropologischen Ontologie“
1955
Zweiter (abgelehnter) Versuch einer Dissertation im Sommersemester „Versuch einer spekulativen Entfaltung einer anthropologischen Urgrundlehre nach dem Entwurf in Anton Günthers: ‚Euristheus und Heracles‘“
1955 / 1956
Promotion in Philosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität München bei Alois Dempf im Wintersemester „Inwiefern ist die Konstruktion der Substanzkonstitution maßgebend für die Konstruktion des Materiebegriffes bei Suarez, Dums Scotus und Thomas?“
1956
Präfekt im Studienseminar „Albertinum“ in Tegernsee
1956 / 1957
Lehrer am Mädchenrealgymnasium der Englischen Fräulein Passau-Niedernburg für Deutsch und Latein an der dortigen Oberrealschule und für Erziehungskunde an der angeschlossenen Mittelschule
1958
Heirat mit Dr. Margot Ulrich (drei Kinder)
1958 / 1959
Habilitation in Philosophie an der Universität Salzburg bei P. Beda Thum OSB „Versuch einer spekulativen Entfaltung des Menschenwesens in der Seinsteilhabe“
1958 / 1959
Wissenschaftlicher Assistent an der Pädagogischen Hochschule Regensburg der Universität München mit Beauftragung zur selbstständigen Abhaltung von Vorlesungen und Seminaren in Philosophie
1959
Kommissarische Vertretung des Lehrstuhls für Philosophie an der Pädagogischen Hochschule Regensburg
1959
Venia legendi an der Universität Salzburg für Philosophie
1960
Hochschuldozent an der Pädagogischen Hochschule Regensburg, weiterhin kommissarische Vertretung des Lehrstuhls für Philosophie
1961
Außerordentlicher Professor für Philosophie an der Pädagogischen Hochschule Regensburg
1961
Veröffentlichung der leicht gekürzten Habilitationsschrift im von Hans Urs von Balthasar gegründeten Johannes-Verlag unter dem Titel „Homo abyssus. Das Wagnis der Seinsfrage“
1962
Vorstand der Pädagogischen Hochschule Regensburg der Universität München
1963
Lehrtätigkeit am Philosophischen Institut der Theologischen Fakultät an der Universität Salzburg
1964 – 1991
Lehrtätigkeit an der Philosophischen Hochschule der Jesuiten in Pullach bei München (später Hochschule für Philosophie in München)
1967
Ordentlicher Professor für Philosophie an der Pädagogischen Hochschule Regensburg
1970
Außerordentlicher Professor an der Hochschule für Philosophie der Jesuiten in München
1972
Außerordentlicher Universitätsprofessor für Philosophie an der Universität Salzburg
1972 / 1973
Integration der Pädagogischen Hochschule Regensburg in die Universität Regensburg, ordentlicher Professor am Philosophischen Institut der Universität Regensburg
1973
Berufung auf einen Lehrstuhl für Philosophie an der Universität Wien (abgelehnt)
ab 1983 / 1984
Persönliche Lebenswende: Ferdinand Ulrich versteht sich und bezeichnet sich fortan als „Kleiner Pilgerbruder von Jesus“
1996
Emeritierung an der Universität Regensburg
um 1998
Übergabe eines großen Teils seines wissenschaftlichen Nachlasses an seinen Schüler (und späteren Bischof von Passau) Dr. Stefan Oster SDB
seit 2014
Aufbau des Ferdinand-Ulrich-Archivs in Passau und Erstellung des Repertoriums durch Stefanie Wanner und Mona Binder M.A. (Derzeitige Betreuerin des Nachlasses: Andrea Schwemmer M.Sc.)
11. Februar 2020
gestorben in Regensburg