Neu in der Schriftenreihe: Das Gleichnis von den anvertrauten Talenten

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Aktuelles | Andrea Schwemmer

Ulrichs Schau und Deutung des „Seins als Liebe“ lebt immer schon aus dem Glauben an den Gott der Liebe. Daher war auch sein Zugang zu den Texten der Hl. Schrift und ihrer Deutung stets mitgeprägt von dieser ursprünglichen Seinserfahrung. Aus dieser Art der Schriftdeutung entfaltete er als sein genuines und originelles Projekt eine „Biblische Ontologie“. Dazu existieren Texte, von denen bislang nur wenige veröffentlicht sind – wie etwa das große Buch über das Gleichnis von den verlorenen Söhnen und ihrem barmherzigen Vater mit dem Titel: „Gabe und Vergebung“. Ein weiterer Band zu dieser Art „Biblischer Ontologie“ soll nun im Herbst in der Schriftenreihe des Johannes Verlages erscheinen: diesmal zum „Gleichnis von den anvertrauten Talenten“, bearbeitet und eingeleitet von Manuel Schlögl.

«Freiheit» und «Selbstverwirklichung» sind zwei große Schlagworte der Moderne. Das Heraustreten aus vorgegebenen Ordnungen fordert den Menschen noch einmal ganz neu heraus, das eigene Leben in die Hand zu nehmen und gewinnbringend einzusetzen. Wie aber kann ich wirklich frei werden? Wie entdecke ich meine Talente und kann sie mit und für andere entfalten?
Die aus dem Nachlass Ferdinand Ulrichs herausgegebene Auslegung des biblischen Gleichnisses von den Talenten (Mt 25,14-30) antwortet auf die tiefe Sinnfrage der heutigen Zeit, indem sie aufmerksam die verschiedenen Dimensionen des Textes erschließt: die verborgene Anwesenheit Gottes in der Welt, die geschenkten Talente und ihre Zahl, den unterschiedlichen Umgang der Menschen mit den Talenten, das göttliche Gericht und das Dasein in der Freude des Herrn.
Kürzer und einfacher als in der Auslegung des Gleichnisses vom barmherzigen Vater (Lk 15,11-32) in Gabe und Vergebung gelingt Ulrich hier ein ganz neuer Zugang zu einem altbekannten Text, indem er ihn im Sinne einer «biblischen Ontologie» von einer ursprünglichen Erfahrung des Seins als Liebe her liest. Die Personen und Handlungen des Textes werden so als Konkretionen menschlicher Freiheitserfahrungen verstehbar, deren Quelle und Ziel im Gnadenhandeln Gottes liegt. Damit wird dem heute ziellos nach Freiheit suchenden Menschen eine wesentliche Orientierung zurückgegeben.

Das Gleichnis von den anvertrauten Talenten
Die Autorität der Liebe
Herausgegeben und eingeleitet von Manuel Schlögl

Weitere Informationen zur Erscheinung dieses neuen Bandes, die für November 2024 angekündigt ist, finden sich auf den Seiten des Johannes Verlages.

Quelle: Foto von Andrea Schwemmer, Ferdinand Ulrich-Archiv