Das Gespräch zwischen Ferdinand Ulrich und Hans Urs von Balthasar
Krisztina Franciska Jakab hat einen Aufsatz geschrieben und veröffentlicht, der die jahrelange freundschaftliche Verbindung zwischen Ferdinand Ulrich und Hans Urs von Balthasar und insbesondere das Gespräch zwischen diesen beiden großen Denkern beleuchtet.
Die ungarische Theologin Krisztina Franciska Jakab, die auch als Übersetzerin tätig ist, hat ihren Aufsatz ins Deutsche übersetzt. Mit freundlicher Genehmigung der Autorin ist der vollständige Text ihrer Übersetzung im Repertorium des Ferdinand-Ulrich-Archivs zugänglich. Dafür hat sie außerdem einen deutschen Abstract verfasst, der im Folgenden zu lesen ist:
Jahrzehntelang bestand eine tiefe freundschaftliche Verbindung zwischen Ferdinand Ulrich und Hans Urs von Balthasar, die einander in besonderer Weise hochschätzten. Das Gemeinsame ist beiden so eigen und so grundlegend, dass es nur allzu schwer und oft nur zwischen den Zeilen lesend zu erahnen ist, von wem das beiden so Eigene ursprünglich zuerst erfasst wurde. Im ersten Teil unserer Annäherung versuchen wir die Frage zu beantworten, warum ihr Dialog so einzigartig war. Dazu denken wir über einige Aussagen Balthasars nach, in welchen er sich explizit auf den Regensburger Philosophen bezieht. Wir beleuchten, wie sich im Gespräch zwischen beiden Gelehrten die Rolle der übernatürlichen Offenbarung als theologisches Apriori der Philosophie konkret darstellt. Der zweite Teil versucht zu skizzieren, in welcher Weise Ulrich und von Balthasar sich dem Objekt der christlichen Metaphysik genähert haben. Wir wenden uns dem ontologischen Axiom von Thomas von Aquin zu, der realen Unterscheidung zwischen Sein und Wesen, wie sie von beiden Denkern herausgestellt wurde, um das positive Gesicht der analogia entis erblicken zu können. Schließlich laden wir den Leser ein, mit Balthasar und Ulrich das Geheimnis der Inkarnation des ewigen Wortes im Spannungsfeld des Paradigmas des nichtsubsistierenden Seins zu betrachten.
Der ursprüngliche Text der Autorin Krisztina Franciska Jakab wurde in zwei Teilen in der theologischen Fachzeitschrift “Teológia Hittudományi Folyóirat” in Budapest veröffentlicht. Der erste Teil 2023 in der Ausgabe LVII/3-4, S. 16-27 und der zweite Teil 2024 in der Ausgabe LVIII/1-2, S. 13-24.